Schützengesellschaft Hubertus feiert mit dem gesamten Ort
Pietenfeld (klk) Ein Verein wird nicht alle Tage 90 Jahre alt – dies dachten sich wohl auch die Verantwortlichen in der Vorstandschaft der Schützengesellschaft Hubertus Pietenfeld bei den Planungen zu ihrem diesjährigen Gartenfest. Anlässlich des runden Geburtstags des Vereins wurde das alljährliche Dorffest des Vereins etwas ausgeweitet und mit zusätzlichen Programmpunkten versehen. So durften sich die zahlreichen Besucher am Samstagabend nach dem gewohnten Steckerlfisch von der Band „Noodnfiesler“ bestens unterhalten lassen. Sie sorgten für die in großer Zahl anwesenden Besucher in und um das Festzelt für Stimmung. Mit einem abwechslungsreichen Programm von modernen Liedern bis zu altbewährten Klassikern sorgten die drei Musiker für einen kurzweiligen Abend. Zu späterer Stunde wurde sogar die Wiese vor der Bühne zur Tanzfläche umfunktioniert und bis spät in die Nacht getanzt.
Nach einem rundum gelungenen Abend, an dem auch zahlreiche Festdamen des Jahres 2001 zu Besuch waren, wurden die Feierlichkeiten am Sonntag, dem zweiten Festtag, mit einem Weißwurstfrühschoppen am Festplatz im alten Schulgarten fortgesetzt. Hier sorgte die Pietenfelder Dorfmusi mit bester bayerischer Blasmusik für die musikalische Umrahmung. Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es am Nachmittag, anlässlich des Jubiläums, einen zusätzlichen Programmpunkt. Der Schützenverein hatte die Pietenfelder Vereine zu einem Vereins-Fünf-Kampf eingeladen. Am frühen Nachmittag versammelten sich hierzu acht Vereine mit jeweils sieben Teilnehmern (3 Männer, 2 Frauen und 2 Kindern) zu einem bunten Spiele-Nachmittag. Nach einem ersten Einführungsspiel bei dem die Mannschaften ihre Geschicklichkeit als Team beim „Nudeln-Auffädeln“ unter Beweis stellen mussten, ging es etwas sportiver weiter. Passend zur sportlichen Seiten des Schützenvereins durften sich jeweils zwei Vereine gegeneinander im Sommerbiathlon versuchen. Auf der Wiese hinter dem Festplatz wurde hierfür eigens eine Laufstrecke abgesteckt und Schießstände aufgebaut. Ähnlich dem bekannten Wintersport mussten die Teilnehmer, je Mannschaft ein Kind und zwei Erwachsene, hier nach einer absolvierten Laufrunde ihr Geschick am Schießstand aufzeigen.
Mit Biathlon-Lichtgewehren wurden, wie in der populären Wintersportdisziplin, fünf Schuss auf die elektronischen Ziele abgegeben. Jeder Fehlschuss wurde mit Strafsekunden belegt. Spätestens nach der ersten Laufrunde wurde den Teilnehmern bewusst, dass es gar nicht so einfach ist mit erhöhtem Puls die kleinen Scheiben zu treffen und die Bewunderung für die aus dem Fernsehen bekannte Sportart und dort aktiven Sportler stieg deutlich. Doch dank Anfeuerung der zahlreichen mitgebrachten Fans und vielumjubelten Treffern, konnte war die Anstrengung sofort vergessen. Nach insgesamt drei Schießeinlagen setzte sich die DJK Pietenfeld/Adelschlag als bester Verein in diesem Spiel durch.
Im nächsten Spiel hieß es für die mitmachenden Vereine erneut Zielsicherheit an den Tag legen. Beim „Dart“ versuchten die Teilnehmer die sechs Pfeile möglichst mittig auf der angebrachten Scheibe zu platzieren. Der sportliche Ehrgeiz unter den Vereinen zeigte sich auch hier wieder, so dass jeder Punkt der Mannschaften bejubelt wurde. Am Ende bewiesen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr die beste Treffsicherheit.
Auch im nächsten Teil des Wettbewerbs galt es wieder möglichst viele Treffer zu landen. Im Dosenwerfen starteten für jeden Verein jeweils ein Kind und ein Erwachsener. Während die Kinder den Dosenturm durch werfen zum Einstürzen bringen mussten, war es den Erwachsenen nur erlaubt den Ball mit dem Fuß zu schießen.
So manch ambitionierter Fußballer scheiterte mit dem kleinen Ball, weshalb sich diese Disziplin als gar nicht so leicht herauskristallisierte. Letztendlich durften sich hier der Stammtisch Bierschlümpfe Sieger des Einzelspiels nennen. Für das fünfte und letzte Spiel des Nachmittags hatten der Schützenverein keine Mühen gescheut und eine selbst angefertigte Kegelbahn aufgebaut. Jede Mannschaft trat hier nochmal in ihrer vollen Stärke an und jeder der Teilnehmer gab einen Schub in die Vollen ab. Nach insgesamt sieben abgegebenen Würfen setzte sich der Krieger- und Kameradenverein hier als Sieger durch. Bei einem Zusatzspiel musste jeder Verein das Gewicht eines Eimers mit gebrauchten Schießkugeln schätzen. Hier kam die KAB Pietenfeld mit nur 98 Gramm Differenz an das vorgegebene Gewicht von 1492 Gramm heran und sicherte sich hier die meisten Punkte als Sieger des Einzelspiels. Nach einer kurzen Pause zur Auswertung durch das Organisationsteam, bestehend aus Simon Bösl und Kerstin Kleinhans, konnten sich die über 50 Teilnehmer stärken. Danach stand die mit Spannung erwartete Siegerehrung auf dem Programm. Gemeinsam mit dem 1. Vorstand des Vereins lüfte Kerstin Kleinhans das Geheimnis um den Sieger des Vereins-Fünf-Kampfs. Ihr Dank galt vorab nochmal allen Vereinen für die Teilnahme und die fairen Wettkämpfe. Beginnend mit dem achten Platz, welchen die DJK Pietenfeld-Adelschlag belegte, wurden die Platzierungen verlesen. Den siebten Platz belegte die KAB Pietenfeld, knapp davor der Krieger- und Kameradschaftsverein als Sechster. Den fünften Platz ergatterten die Teilnehmer der KLJB Pietenfeld. Knapp am Podest vorbei schrammte das Team des Gartenbauvereins und landete auf dem vierten Platz. Den dritten Rang sicherte sich das junge Team der Pietenfelder Dorfmusi. Sie durften sich dafür die Bronze-Medaillen von Schützenmeister Eltschkner umhängen lassen. Mit der gleichen Punktzahl, aber einem Einzelspielsieg mehr, belegte die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr den Silber-Rang. Sieger des Vereins-Fünf-Kampf wurde der Stammtisch Bierschlümpfe mit einem Vorsprung von sechs Punkten.
Als beim Überreichen der Goldmedaille dann die Siegerhymne erklang sorgte dies bei den erfreuten Gewinnern sogar für Gänsehaut. Den Sieg konnten die Stammtischmitglieder dann mit den zusätzlich gewonnenen Gutscheinen gebührend feiern. Mit diesem Programmpunkt hatten es die Schützen geschafft neben dem besonderen musikalischen Höhepunkt am Vorabend, einen rundum gelungenen Nachmittag für alle Kinder und Erwachsenen zu gestalten. Vor allem mit dem Überreichen der Medaillen war den Verantwortlichen eine Überraschung gelungen, was auch von den Teilnehmern mit freudigen Aussagen wie: „Die erste Medaille in meinem Leben – ich freu mich wirklich“ zu hören war. Mit Brotzeiten vom Grill und kühlen Getränken endete ein rundum gelungenes Festwochenende, bei nach wie vor lauem Sommerwetter, erst in den späten Abendstunden.